Die INNO Student Challenge des WWF ermutigt Studierende, innovative Lösungen für Naturschutzprobleme zu finden. In einer finalen Runde wurde kürzlich in den Niederlanden aus den besten acht Ideen die Top3 ausgewählt. Darunter ist auch ein vierköpfiges Studierendenteam des von der Uni Graz koordinierten Erasmus Mundus International Master’s Programme on Circular Economy (CIRCLE). Yulia Ratnasari, Pedro Patrique Ferreira da Silva, Irlanda Mora Espinosa und Nasira Ahsan haben mit ihrem Projekt „Karbon Biru“ 10.000 Euro Preisgeld sowie professionelle Coachings gewonnen.
Blaue Wälder aufforsten
Die vier Studierenden wollen mit ihrem Projekt „Karbon Biru“ – „blauer Kohlenstoff“ auf Indonesisch – Kohlenstoff in Mangrovenwäldern und Feuchtgebieten binden. Das Projekt wird zunächst in Indonesien umgesetzt und später auf Brasilien, Mexiko und Pakistan ausgeweitet. Ziel ist es, bis zu 10.000.000 Mangroven zu pflanzen.
Mangroven sind eigene, an Flussmündungen gelegene Ökosysteme mit bis zu 50 verschiedenen Baumarten. Die größten Ausdehnungen dieser Gebiete gibt es an den Küsten Amerikas, West- und Ostafrikas sowie in Madagaskar, Indien und Südostasien. Diese auch „blaue Wälder“ genannten Zonen binden mehr als das Zehnfache an Kohlenstoff als es die „grünen Wälder“ der hiesigen Breitengrade tun.
Nachhaltige Fischzucht
Die Studierenden haben im Rahmen von „Karbon Biru“ mehrere Aspekte berücksichtigt. Einerseits haben sie Konzepte erstellt, wie künstlich angelegte Teiche im Binnenland (Brackwasserteiche) umweltfreundlich und kostengünstig gereinigt werden können – und zwar durch Bakterien, Pilze und Pflanzen, die Schadstoffe aus Boden oder Grundwasser entfernen oder neutralisieren. Gekoppelt ist das mit dem Einsatz einer nachhaltigen Aquakultur, der so genannten Silvo-Fischerei. In dieser Biozucht werden Shrimps als Larven in Mangroven-Ökosysteme ausgesetzt, wo sie sich selbst ernähren können und vor allem auch genug Platz vorfinden. Denn allzu oft werden Mangrovenwälder abgeholzt, um Platz für Teichanlagen zu schaffen. Ein dritter Teil des Projekts bindet auch Privatpersonen und Unternehmen vor Ort ein. Ihnen zeigen die Studierenden, wie sie ihre CO2-Emissionen langfristig, effizient und unkompliziert ausgleichen können.
>> Mehr Infos zur WWF INNO Challenge und zu den weiteren FinalistInnen