Geschäftsmodelle beschreiben die Funktionsweise eines Unternehmens und bilden wichtige Elemente, wie beispielsweise Wertangebot, KundInnenkanäle oder SchlüsselpartnerInnen ab. Für den Erfolg eines Unternehmens sind Geschäftsmodelle insbesondere deswegen von Bedeutung, weil in anschaubarer Art und Weise bedeutende Aspekte einer erfolgreichen Wertschöpfung abgebildet werden. Wie aber kann man in den „New Business Models“ der Zukunft das Prinzip der Nachhaltigkeit besser integrieren?
Dieser Frage ging eine zweitägige Konferenz des Instituts für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung (ISIS) der Uni Graz nach, die von 20. bis 23. Juni 2017 in Graz stattfand. 120 TeilnehmerInnen aus 20 verschiedenen Ländern diskutierten und präsentierten ihre Forschungsergebnisse. Es war die zweite Auflage dieser neu etablierten Konferenz.
Für die sogenannten Neuen Geschäftsmodelle steht nicht mehr ausschließlich eine reine Gewinnorientierung an erster Stelle. Nachhaltigkeit in Wertangebot, Leistungserstellung und in das Erwirtschaften von Wertschöpfung zu implementieren, ist für sie ein zentraler Gedanke. Wie geht dieses Credo mit einer guten wirtschaftlichen Praxis einher? Wie kann man in der Region damit Erfolge erzielen? Diese Fragen wurden in verschiedenen Sessions besprochen; zudem gab es eine eigene Session, in der junge ForscherInnen ihre Ergebnisse präsentierten.
Außerdem waren drei renommierten Experten nach Graz gekommen: Maurits Groen, CEO und Mitbegründer von WakaWaka, einem Social Enterprise, das Solarprodukte herstellt, die den Zugang zu Elektrizität für alle Menschen ermöglichen sollen; Jan Jonker, Professor für Corporate Sustainability an der Radboud Universität Nimwegen; und Antony Upward, Mitbegründer der Strongly Sustainable Business Model Group, sLAb, OCAD University, Toronto, Canada , einem globalen Netzwerk von PraktikerInnen und ForscherInnen im Bereich Nachhaltiger Geschäftsmodelle.
Rektorin Univ.-Prof. Dr. Christa Neuper eröffnete die Konferenz und unterstrich dabei, dass sich die Karl-Franzens-Universität Graz schon seit geraumer Zeit der Nachhaltigkeit verschrieben hat – sichtbar etwa in der Einführung des Studiums der Umweltsystemwissenschaften, aber auch an zahlreichen Initiativen, die die Administration sowie den Lehr- und Forschungsbetrieb umweltbewusster gestalten. Dem Umstand, dass die Uni Graz diese Konferenz ausrichtete, wurde dadurch zusätzliche Bedeutung verliehen. Neuper hob auch den hohen Grad der Internationalisierung sowie die inter- und transdisziplinäre Herangehensweise an die besprochenen Fragestellungen als besonderes Merkmal der Konferenz hervor.
Univ.-Prof. Dr. Barbara Gasteiger-Klicpera, Dekanin der Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät, unterstrich in ihren Begrüßungsworten die Ausrichtung der URBI-Fakultät auf das Zusammenarbeiten über Fachgebiete hinaus sowie den Schwerpunkt auf sozialer Verantwortung, die die Fakultät auszeichnet. Konferenzleiterin Ass.-Prof. Dr. Romana Rauter zog ein eine erfreuliche Bilanz über die Tagung: „Man hat gesehen, wie wichtig es ist, die Fragen, die sich rund um New Business Models stellen, aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Künftig werden Neue Geschäftsmodelle noch mehr zum Thema werden.“
Bild- und Textquelle: uni.on